Nektar: Nachwachsender Kraftstoff für Insekten

摘要

Sowohl Mannchen und Weibchen der rund 500 heimischen Wildbienenarten besuchen Blüten zur Energieversorgung mit Nektar. Er wird von den Weibchen in unter-schiedlichen Mengen auch dem, als Larvennahrung dienenden, Pollen beigemischt. Manche Arten nutzen den Nektar als Kitt für ihre Pollenladungen, andere verwenden Nektar zur Herstellung des lehmigen Mortels zum Bau der Brutzellen oder des Nestverschlusses. Neben einer genetisch verankerten Spezialisierung beim Pollensammeln, ist die unterschiedliche Rüssellange der einzelnen Bienengattungen ma?gebend dafür, welche Pflanzen als Nektarquellen genutzt werden. Wie bei den Hummeln kann man zwischen kurz- und langrüsseligen Arten unterscheiden. Zur ersten Gruppe zahlen die Maskenbienen (Prosopis, Rüssellange 1,1 mm), Blutbienen (Sphecodes, l,4 mm) und Seidenbienen (Colletes, 2 bis 3 mm). Ihre Futterpflanzen sind unter anderem Hahnenfu?gewachse, Doldenblütler und Kreuzblütler mit leicht zuganglichen Nektarien. Einen etwas langeren Rüssel zeigen bereits Sagehornbienen (Melitta, 2,3 mm), Sandbienen (Andrena fulva, 2,3 mm), Hosenbienen (Dasypoda, 3,3 mm), denen au?er den bereits genannten Familien schon kleinblütige Schmetterlingsblütler, Heidekrautgew?chse, einige Raublattgewachse und Rachenblütler zug?nglich sind. Bei Blattschneiderbienen (Megachile, 4,1 mm), Mauerbienen (Osmia, 4,8 mm) und Wollbienen (Anthidium, 6,7 mm) umfasst die Futterpflanzenliste bereits auch alle auch schwer ausbeutbaren Blütenbautypen wie Schmetterlings-, Lippen- und Rachenblütler, mit Ausnahmejener weniger Formen, deren Nektarien besonders tief liegen. Sie sind der letzten Gruppe vorbehalten, bei der die st?rkste Verl?ngerung des Saugrüssels eingetreten ist: den Langhornbienen (Eucera, 7,6 mm), Holzbienen (Xylocopa, 8,4 mm) und Pelzbienen (Anthophora, 9,3 mm). Diesen langrüsseligen Blütengasten stehen auch die gew?hnlich als Hummelblumen bezeichneten Formen zur Nektarausbeute often (Kugler 1970). Wespen Wespen ernahren sich sowohl von kohlehydratreichen Pflanzensaften, als auch von eiwei?haltigen tierischen Stoffen. Letztere werden meist in Form von Insektenfleisch vorwiegend zur Aufzucht der Larven ben?tigt, wahrend erwachsene Tiere für ihre individuelle Ernahrung hauptsachlich mit sü?en Früchten, Baums?ften, Honigtau und Nektar vorliebnehmen. Vor allem Nektar ist der ideale Treibstoff, als leicht verdauliche Zuckerl?sung stellt er eine rasch umsetzbare Energiequelle dar. Verglichen mit Hummeln, Honig- oder Pelzbienen besitzen Wespen einen sehr kurzen Lecksaugrüssel, weshalb nur scheiben-, schalen- oder glockenf?rmige Blüten mit frei zuganglichen Nektarien aufgesucht werden. In erster Linie sind dies Doldenblütler, aber auch Thymian, Schneebeere, Faulbaum, Zwergmispel und Efeu sind begehrte Nektarspender. Eine besondere Anziehungskraft scheinen Knotige Braunwurz sowie Echte und Breitblattrige Sumpfwurz auszuüben. Als Wespenblumen im engeren Sinne werden sie regelma?ig von Wespen besucht. Bei der Knotigen Braunwurz sind es wohl der Duft und das fleischfarbige Muster der Blüten, die einladend wirken. Wahrend die Wespe Nektar trinkt, heftet sich Pollen an die Unterseite ihres Kopfes. Wespen, die bei der Sumpfwurz einkehren, werden reichlich mit Nektar belohnt, gleichzeitig werden den Tieren zusammengeballte Pollinen an Stirn, Mundwerkzeugen,ja sogar an die Augen geheftet. "Normalerweise würde die Wespe diese unerwünschten Objekte mit den Beinen abstreifen; doch der Nektar, den sie getrunken hat, ist schwach giftig und macht das nichts ahnende Insekt 'betrunken'. Die Wespe ist durch die Auswirkungen dieses Nektars so geschwacht, dass sie sich nicht putzen und auch nicht fliegen, sondern nur von Blüte zu Blüte torkeln kann - wobei sie die Pollinen übertragt" (Meeuse/Morris 1984).