Kognitive und affektive Prozesse bei Body Integrity Dysphoria (BID): Eine Pilotstudie

摘要

Personen mit Body Integrity Dysphoria (BID) haben den starken Wunsch nach einer Amputation (BID-A) oder L?hmung (BID-L). Erkenntnisse über psychische Aspekte von BID basieren fast ausschlie?lich auf Selbstberichten. Diese Pilotstudie soll anhand experimenteller Paradigmen Erkenntnisse zu kognitiven und affektiven Prozessen, die über den Verbalbericht der Betroffenen hinausgehen, gewinnen. Dafür wurden n=5 Personen mit BID-A, n=3 mit BID-L, n=22 psychisch gesunde Personen und n=8 Personen mit k?rperdysmorpher St?rung (KDS, eine andere Gruppe mit starken K?rpermodifikationswünschen) erhoben. Es wurde die selektive Aufmerksamkeit (Eyetracking-Paradigma), die Anf?lligkeit für fehlerhafte Erinnerungen (DRM-Paradigma) und die affektive Nichtbeteiligung am unerwünschten K?rperteil (Induzierung und Zerst?rung einer Rubber-Hand/Foot-Illusion) untersucht. Im deskriptiven Vergleich blickten die hier teilnehmenden Personen mit BID-A schneller und l?nger auf abgebildete Amputationsstümpfe als alle anderen Gruppen und zeigten eine geringere Schreckreaktion auf die Zerst?rung ihrer K?rperillusion. Für eine erh?hte Anf?lligkeit für fehlerhafte Erinnerungen gab es keine Hinweise. Die kleine Stichprobengr??e l?sst keine Generalisierung zu. Trotzdem zeigen die Ergebnisse dieser Pilotstudie, dass Symptome von BID und darunter liegende Prozesse auch über Selbstberichte hinaus erfassbar sind und sie geben erste Hinweise darauf, dass die selektive Aufmerksamkeit und die affektive Beteiligung am unerwünschten K?rperteil bei Personen mit BID-A im Vgl. zu Personen, die sich keine Amputation wünschen (inkl. Personen mit BID-L), abweicht. Die zugrundeliegenden Prozesse besser zu verstehen, k?nnte dabei helfen ein St?rungsmodell zu entwickeln, Subgruppen zu identifizieren und Behandlungsans?tze abzuleiten.