über ihre Funktion als Membranbestandteile hinaus wirken Sphingolipide bei S?ugetieren als Botenstoffe und spielen damit eine Rolle bei der Entwicklung verschiedener Stoffwechselkrankheiten. So tragen beispielsweise erh?hte Konzentrationen von Ceramiden, einer Untergruppe der Sphingolipide, in der Leber zur Entstehung von Insulinresistenz und nicht-alkoholischer Fettlebererkrankung bei. S?ugetiere k?nnen Ceramide selbst herstellen oder auch über die Nahrung aufnehmen. Als weitere Quelle kommen Darmbakterien infrage, die Sphingolipide synthetisieren k?nnen. Dazu geh?ren u. a. Vertreter der Bacteroidetes, die mit 30 bis 40% das dominante Phylum des Darmmikrobioms darstellen. Tatsachlich k?nnen von Bakterien produzierte Sphingolipide Entzündungsprozesse im K?rper beeinflussen. Ob sie auch den Wirtsstoffwechsel beeinflussen, war dagegen bislang unbekannt. Ein deutschamerikanisches Forscherteam hat nun gezeigt, dass kultivierte S?ugerzellen bakterielle Sphingolipide aufnehmen und weiter verarbeiten konnen. Gleichzeitig wurde die Neusynthese von Ceramiden in den S?ugerzellen unterdrückt. In keimfreien M?usen erh?hte die Gabe des Sphingolipid-produzierenden Darmbakteriums Bacteroides thetaiotaomicron die Ceramid-Menge sowohl im Darm als auch in der Leber. Für diese Sphingolipide lie? sich ein bakterieller Ursprung nachweisen, w?hrend die Neusynthese in den S?ugerzellen weitgehend abgeschaltet war. Fehlte den Bakterien das Schlüsselenzym für die Sphingolipid-Synthese, waren diese Effekte nicht zu beobachten. Zum Abschluss wurde gezeigt, dass auch in einem Mausmodell für Insulinresistenz durch die Gabe von B. thetaiotaomicron die Ceramid-Konzentration in der Leber erh?ht wurde. Dies deutet darauf hin, dass Sphingolipid-bildende Darmbakterien zur Entwicklung von Insulinresistenz beitragen k?nnen und passt zu Beobachtungen, wonach ein verst?rktes Vorkommen von Vertretern der Bacteroidetes im Darm mit der Entstehung dieser Stoffwechselkrankheit assoziiert ist.
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