Meine einfache Tabelle spricht nur die halbe Wahrheit. Steigende Kosten der Aufbereitung wurden ebenso wenig eingepreist wie die doppelte Zahl an Assistentinnen, die gegenüber 2009 wegen der Sedierungsassistenz bei einer Gastroskopie vorgehalten werden muss. Zus?tzliche Effekte wie die Einrechnung der Gastroskopie in die Regelvolumina, die die Vergütung noch weiter senkt, sind ebenfalls nicht berücksichtigt.Die Technik der Preisgestaltung im EBM will uns glauben machen, dass – durch Anpassung der Preiskomponente der ?Technischen Leistung“ – Verwerfungen und Kostenentwicklungen ?aufgefangen“ werden. Ich kann dies nicht erkennen; die Preisentwicklung im Bereich der Gastroskopie folgt exakt der allgemeinen Preisentwicklung im ambulanten Bereich, die gegenüber dem station?ren Bereich um 50 Prozent zurückliegt.Aus unterschiedlichsten Gründen geht der Trend bei der Verwendung von endoskopischem Zusatzinstrumentarium der Kategorie ?Kritisch B“ in Richtung der vollumf?nglich verfügbaren Einwegprodukte. Nicht zuletzt bieten Einwegprodukte die gr??te Patientensicherheit, sodass in anderen europ?ischen L?ndern die Verwendung von Mehrwegprodukten untersagt ist, wenn Einwegprodukte für sie als Ersatz zur Verfügung stehen. Zahlreiche Hersteller ziehen aus diesen Gründen derzeit ihre Mehrwegprodukte aus dem deutschen Handel zurück, sodass wir in naher Zukunft mit einer kompletten Umstellung des Endoskopiezubeh?rs auf Einmalprodukte rechnen und dies auch für sinnvoll erachten.Auch dazu gehen Gedanken des GKV-Spitzenverbandes in die Richtung potenzieller weiterer Einsparungen. Man k?nnte ja aus der jetzigen technischen Leistung die Aufbereitungskosten und Personaleinsparungen für die dann nicht mehr vorhandene Aufbereitung von Mehrwegprodukten ?herausrechnen“ und bei der Erstattung von Einmalprodukten die technische Leistung dementsprechend kürzen – so die ?Gedankenspiele“.Ich kann davor nur warnen. Die Vergütung der Gastroskopie im EBM ist im Vergleich zum Aufwand inzwischen l?cherlich und im europ?ischen Vergleich auf den letzten Pl?tzen. Kostendeckend kann diese Untersuchung kaum mehr erbracht werden. Wer eine angebliche Kostenersparnis bei der Verwendung von Einmalprodukten einpreisen m?chte, muss zun?chst die stattgehabten Kostensteigerungen ebenfalls vollumf?nglich einpreisen.Bereits 2009 gab es von niedergelassener Seite die Bereitschaft, notfalls für eine ad?quate Vergütung dieser Leistung zu k?mpfen und diese Leistung vorübergehend ambulant nicht mehr anzubieten.Die betriebswirtschaftliche Kalkulation dieser Leistung hat sich seither eher nochmals deutlich verschlechtert. Meines Erachtens k?nnten daher die o. g. Gedankenspiele das Fass zum überlaufen bringen.
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