Braindrain und Bologna-Drain – R?umliche Implikationen der Bologna-Reform und Auswirkungen auf l?ndliche R?ume. Eine Analyse am Beispiel der Justus-Liebig-Universit?t Gie?en

摘要

Zusammenfassung Der Beitrag geht den Gründen und r?umlichen Verteilungsmustern der Hochschulstandortwahl von Studierenden und den damit verbundenen Auswirkungen auf die Regionalentwicklung, insbesondere in den l?ndlichen R?umen, nach. Zun?chst wird dazu der internationale Stand der Forschung zum Standortwahlverhalten von Studierenden zu verschiedenen Zeitpunkten ihrer Ausbildung dargestellt. Eine eigene regionalstatistische Auswertung kommt für Deutschland zu dem Befund, dass es den Hochschulen in l?ndlichen Regionen zwar nicht gelingt, einen ?hnlich hohen Studierendenbesatz zu erreichen wie in verdichteteren Raumtypen, jedoch die Regionen mit einer Hochschule deutlich bessere Entwicklungschancen besitzen als jene ohne. Die Studierendenzahlen wuchsen in den Hochschulstandorten der l?ndlichen Regionen in der Vergangenheit sogar etwas st?rker als in Raumtypen mit h?herem Verdichtungsgrad. Der Braindrain Hochqualifizierter aus l?ndlichen Regionen wird jedoch nach deren Studium deutlicher als nach dem Schulabschluss, auch deshalb, weil die Qualifikationsprofile der Hochschulen und die Arbeitsplatznachfragen aus den jeweiligen Regionen nur unvollst?ndig zusammenpassen. Im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung wird dann die Hypothese vom Bologna-Drain vorgestellt: Demnach k?nnte die vollzogene Einführung gestufter Bachelor- und Masterstudieng?nge dazu führen, dass sich Studienstandorte in unterschiedlichen Regionstypen in ihrer Entwicklung stark unterscheiden und hierbei insbesondere die l?ndlichen Regionen im Wettbewerb um die besten K?pfe verlieren. Diese These wird explorativ am Beispiel der Justus-Liebig-Universit?t Gie?en beleuchtet, welche als traditionsreiche Universit?t mit einem gro?en F?cherspektrum in einer l?ndlichen Region liegt.