Wochenendpendeln von Erwerbst?tigen in Deutschland: Analysen mit den Mikrozensen 1991 bis 2012

摘要

Sind Entfernungen zwischen Wohnund Arbeitsort bis zu einem gewissen Umfang mit t?glichem Pendeln überbrückbar, machen gr??ere Distanzen h?ufig einen (Familien-)Umzug oder eine Zweitunterkunft in der N?he des Arbeitsortes notwendig. In letzterem Falle besteht dann ein multilokales Wohnarrangement, wobei sich die Erwerbst?tigen in der Regel unter der Woche am Zweit- und an den Wochenenden am Hauptwohnsitz aufhalten (Wochenendpendeln). Der Beitrag untersucht auf der Grundlage des Mikrozensus erstens für den Zeitraum 1991- 2012 die Verbreitung des Wochenendpendelns unter den Erwerbst?tigen in Deutschland. Zweitens wird mittels multipler Regressionsanalysen untersucht, welche soziodemographischen, beruflichen sowie raumbezogenen Merkmale die Wahrscheinlichkeit des Wochenendpendelns beeinflussen. Dabei wird der Frage nachgegangen, ob sich die Effekte nach Geschlecht unterscheiden. Die Ergebnisse zeigen eine kontinuierliche Zunahme des Anteils der Wochenendpendler unter den Erwerbst?tigen mit einer Verdreifachung von 0,34 % im Jahr 1991 auf 1,02 % im Jahr 2008 (Anzahl etwa 339.000). Berücksichtigt man zus?tzlich Partner und Kinder der pendelnden Personen, verdoppelt sich die Zahl der betroffenen Personen. Für 2012 zeigt sich hingegen ein Rückgang des Anteils, wofür insbesondere methodische Gründe diskutiert werden. Die Analysen verweisen auf Geschlechterunterschiede bei den Faktoren des Wochenendpendelns, haupts?chlich im Hinblick auf die Lebensform und den Berufsstatus. Im Vergleich zu bisherigen Untersuchungen erlauben die gro?en Fallzahlen die Identifikation der nuancierten Zusammenh?nge zwischen Geschlecht, Alter, Region und weiteren Faktoren desWochenendpendelns.