Lebende Tiere und inszenierte Natur Zeichnung und Fotografie in der popul?ren Zoologie zwischen 1860 und 1910

摘要

In dem Beitrag wird die These vertreten, dass die für Deutschland typische ?biologische Perspektive" (Lynn Nyhart) mit ihrem Interesse am lebenden Tier nicht nur die naturkundliche Praxis w?hrend der zweiten H?lfte des 19. Jahrhunderts in vielf?ltiger Weise beeinflusste, sondern auch die Illustrationen der popul?ren Zoologie, wie etwa in Brehms Thierleben, pr?gte: Die Zeichner bevorzugten als Modelle nun lebende Tiere, die sie in den zoologischen G?rten studierten; dabei stellten sie diese h?ufig in ihrer natürlichen Umgebung dar, die sie aus Mangel an eigener Kenntnis aber imaginieren mussten. Ein weiteres beliebtes Genre in der popul?ren Zoologie waren die Darstellungen von k?mpfenden Tieren, die nicht zuletzt durch ihre Dramatik ins Auge fielen. Die ersten Tierfotografen orientierten sich an diesen Merkmalen der zoologischen Illustrationen und gaben ihren Aufnahmen mit Hilfe von Manipulationen, Inszenierungen und Retuschen den Eindruck von natürlicher Umgebung und Dramatik. Dennoch betonten sowohl Zeichner als auch Fotografen die Naturtreue und – darauf beruhend – den wissenschaftlichen Wert ihrer Abbildungen. Sie pr?gten damit eine ?biologische" Tierfotografie, die es nach der Jahrhundertwende engagierten Amateuren erm?glichte ein popul?res Werk der heimischen Tierwelt zu schaffen, das breite Anerkennung fand.