Alzheimer Typ II Astrozyten bei einem post Laparotomie festliegenden Pferd

摘要

Ein 13jahriger Traberwallach wurde wegen fortschreitender Kolikerscheinungen an unserer Klinik vorgestellt. Aufgrund der anhaltenden Koliksymptomatik wurde der Patient zur Laparotomie in die Klinik für Chirurgie überwiesen. Bei überstellung fiel ein unsicheres Gangbild auf, ausserdem zeigte das Pferd im Untersuchungsstand eine breitbeinige Stellung der Hinterextremitaten, zitterte und wirkte abwesend. Die Laparotomie verlief komplikationslos. Es lag eine Retroflexio coli und ein Volvulus mesenterialis vor. In der Aufwachbox verblieb das Pferd in Seitenlage. Aufgrund des komatosen Zustands des Patienten nach rund 15stündigem Festliegen und der aussichtslosen Situation wurde das Pferd euthanasiert. Bei der Obduktion wurde eine verstarkte Gefassinjektion der Meningen, Gliazell- und submeningeales odem mit Vakuolisierung und Untergang einiger Purkinjezellen im Kleinhirn sowie multiple Ansammlungen Alzheimer Typ II Astrozytengruppen im Bereich der grauen Substanz dargestellt. Weitere Befunde waren eine deutliche Hepatolipidose, zahlreiche Magengeschwüre, eine Hyperamie der Dünndarmmucosa mit massiger mononuklearer entzündlicher Infiltration, Bandwurmbefall im Caecum sowie mittelgradige chronische Enteritis mit eosinophiler Komponente im Colon. Unseres Wissens handelt es sich hierbei um den ersten im deutschsprachigen Raum beschriebenen Fall eines Pferdes mit Kolik und Encephalopathie ohne primare Lebererkrankung.