Einlluss des Lebensraums auf die Populationsdynamik des Neuntoters Lantus collurio am Fuss des Waadtlander Juras

摘要

Im Zeitraum von 20 Jahren wurden 302 Orte als potenzielle Reviere des Neuntoters identifiziert und detailliert beschrieben. In 291 dieser Reviere kam es zu Brutaktivitaten. Innerhalb des Beobachtungszeitraums ergaben sich Veranderungen in der Bodennutzung. Die Flache von Wiesen und Raps nahm zu, diejenige von Getreide und Mais ab. In 84 % der Reviere gibt es Hecken oder kleine Dornstrauchgebüsche. In 60 % der Falle liegen diese an Boschungen und haben zu 80 % eine Exposition zwischen Süd und Ost. Von den 58 festgestellten Straucharten erreichen nur 16 eine Frequenz von mehr als 10 %, und die mittlere Artenzahl betragt 7,4. Dominiert werden die Strauchgruppen und Hecken in mehr als 70 % der Reviere durch 4 Arten. 92 % der Reviere weisen hohe Wartenauf; vegetationsarme Flachen sind selten. Im Bereich der vom Neuntoter besiedelten Reviere sind die haufigsten Bodennutzungen Getreideanbau, Dauerweide und Kunstwiese. Die Wahrscheinlichkeit, dass es in einem Revier zu Brutaktivitaten kommt, ist in beifolgenden Kulturenkombinationen am hochsten: Raps mit Mais oder Weide mit Raps, mit Mais oder mit Getreide. Weiden sind in den tiefgelegenen Revieren übervertreten, nicht aber in den Gebieten mit der hochsten Siedlungsdichte am Jurafuss. Zwischen der Siedlungsdichte und den Anteilen der sechs wichtigsten Kulturen besteht keinZusammenhang. In 20 % der Reviere wurde nur in einem Jahr Brutaktivitat festgestellt, in 56 % mindestens in vier Jahren, und 62 Reviere waren wahrend mehr als 10 Jahren besetzt. Weil die Zahl der geeigneten Reviere abnimmt, geht die Neuntoterpo-pulationeiner ungewissen Zukunft entgegen.