Vergesellschaftung als Verhaltensbereicherung im Zoo - Soziale Interaktion und Raumnutzung bei Orang-Utans, Hulmans und Kurzkrallenottern in der Zoom Erlebniswelt Gelsenkirchen

摘要

Zoologische Garten leisten einen wichtigen Beitrag zum Schutz bedrohter Arten, indem sie unter anderem Artenschutzprojekte vor Ort unterstützen und mit Hilfe der Erhaltungszuchtprogramme stabile, genetisch gesunde Populationen in den Zoos erhalten. Die Ansprüche an die Haltung von Wildtieren in Menschenhand haben sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt, der Wissenszuwachs ist umfangreich, und die Tiere werden heute in moglichst lebensraumnahen, strukturreichen Gehegen untergebracht. Dies verbesserte die Tierhaltung deutlich, doch gibt es nach wie vor das Problem, dass viele Bereiche des natürlichen Verhaltensrepertoires, wie z. B. Reaktionen auf Umweltreize, Feindabwehr und Nahrungssuche bzw. Jagd durch die Haltung in menschlicher Obhut überflüssig werden und die Tiere wenig Moglichkeiten haben, diese Verhaltensweisen zu zeigen (Hare et al., 2003). Hier hat sich das Konzept der Verhaltensbereicherung bewahrt, wobei den Tieren eine stimulierende Umwelt geboten wird, welche die natürlichen Verhaltensweisen fordern soll (Markowitz, 1998). So bieten Variationen des Nahrungsangebots, Beschaftigungsmaterialien und Futterautomaten, aber auch eine abwechslungs- und strukturreiche Gestaltung der Anlage gute Moglichkeiten fehlende Umweltreizezu kompensieren (Young, 2003). In einer Haltung in artgemassen Sozialsystemen beeinflussen sich die Tiere gegenseitig und fordern so Verhaltensweisen, Reaktionen und Aktivitaten der anderen Gruppenmitglieder (Behringer, 2011).