DER MIXXER

摘要

Kafer auf Porsche-Bodengruppe? Da denkt man unweigerlich sofort an den legendaren Nordstadt-Kafer. Custom-Pionier Gunter Artz vom Hannoveraner Autohaus Nordstadt hatte ihn 1972 auf VW-Porsche 914-6-Basis geschaffen. Klar, auch Sigi Rudolf kennt dieses Auto. Dennoch ging die Initialzundung zu seinem Porsche-Kafer-Projekt nicht auf den Artz-03 zuruck, sondern erfasste ihn bei einem gedankenverlorenen Blick in die heimische Garage. Dort stand der Boxster seiner Frau, daneben sein getuntes Kafer Cabrio. Und plotzlich war sie da, die Vision der perfekten Symbiose aus geliebtem Kafer und bewundertem Zuffenhausener Sportwagen. Vor seinem geistigen Auge verschmolzen beide zu einer Einheit, die das Thema Mittelmotor-Kafer in modernster Form neu auferstehen lassen sollte. Kafer-Haus auf Boxster-Bodengruppe schrauben, so einfach funktioniert das freilich nicht. 1300 Stunden sind in diesem Umbau versenkt, von der Idee bis zur Fertigstellung vergingen drei Jahre. Zunachst wurde ein 986 besorgt, ein Unfall-Auto mit Seitenschaden und daher bestens geeignet. Besser noch: Der Bodengruppenspender war ein 3,2 Liter Boxster S. Die Karosserie wurde komplett gestrippt. Ubrig blieb allein die Bodengruppe einschliesslich der Federbeindome vorne und hinten, dazu die vordere Stehwand und der hintere Kofferraumboden. Das Leitbild war festgelegt: Es sollten praktisch alle technischen Komponenten des Boxsters ubernommen werden, genauer gesagt, an ihrem originalen Porsche-Platz verbleiben: Vorder- wie Hinterachse, Motor, Getriebe, Antriebswellen, Lenkung und Bremsanlage. Einschliesslich aller modernen technischen Errungenschaften, angefangen beim ABS, dem ESP, der Wegfahrsperre, der Servounterstutzung der Lenkung bis hin zum Fahrer-Airbag. Lediglich die Klimaanlage fiel der Metamorphose zum Opfer, allein aus Gewichtsgrunden. Denn daruber bestand kein Zweifel: An Vmax wurde es der Kafer seiner Aerodynamik wegen mit dem Boxster nicht aufnehmen konnen. In Sachen Beschleunigung aber, da konnte etwas gehen. Vorausgesetzt, der Kafer wurde deutlich leichter als der Porsche. Um es vorweg zu nehmen: Die Kalkulation ging auf. Am Ende sparte der 1303 fast 250 Kilo und lasst heute den Boxster S mit 4,7 beim Null-Hundert-Sprint um eine ganze Sekunde stehen. In der Hochstgeschwindigkeit freilich erreicht er bei 235 das Ende der Fahnenstange, der Boxster lauft derweil bis 260. Dazu brauchte der Kafer jedoch deutlich mehr Power. Eine GT3-Maschine vielleicht? Nur keine falschen Vorstellungen, Sigi Rudolf schmiedet langst derartige Plane! Technisch ware das, nachdem der Prototyp nun steht und auch bereits ausgiebig positiv getestet ist, ohne grosse, weitere Klimmzuge moglich. Doch im Moment fahren wir noch Boxster - und das ist der 1303 auch zulassungstechnisch geblieben: ein 986 mit geandertem Aufbau. Dabei passt beides viel besser als damals beim Nordstadt-Auto.