Ein Herz fur den Harz

摘要

Eine offizielle Eroffnung hat es nie gegeben und zum Feiern anlasslich des funfjahrigen Bestehens war auch keine Zeit: bei der-ThyssenKrupp Presta Ilsenburg GmbH im Harz wird standig gebaut und erweitert. Die Hallen auf dem anfangs scheinbar sehr grosszugig bemessenen Areal im Gewerbegebiet "Brockenblick" rucken immer naher an die Grundstucksgrenzen heran. Dass hier in dem idyllischen Luftkurort, dessen Naturschonheiten schon Goethe und Heine zu schatzen wussten, einmal die weltweit modernste Fabrik fur gebaute Nockenwellen arbeiten wurde, hatte im Mai 1998 noch niemand vermutet. Auch nicht Joachim Bollmann, der seit dem ersten Arbeitstag dazu gehort. Der geburtige Ilsenbur-ger, gelernter Dreher, wechselte nach der Wende vom Radsatzwerk Ilsenburg zu einem Betonfertigteil-Hersteller. Als der in Konkurs ging, war der damals 52-jahrige Familienvater arbeitslos. Bis er von der Planung fur das neue Werk in der Zeitung las. "Ich wohne hier um die Ecke und bin mit dem Fahrrad an dem Grundstuck vorbeigefahren. Da war aber noch nichts zu sehen. Ich habe mich trotzdem beworben, und dann ging alles ganz schnell." Seine Bewerbung hatte Erfolg und zusammen mit drei Kollegen wurde er auf seine neue Aufgabe vorbereitet. Einen Monat lang lernte er auch im Stammwerk in Eschen; beim Hersteller der Nockenwellenanlage baute er die Maschinen mit auf, fur den Transport wieder ab und nahm sie schliesslich in Ilsenburg in Betrieb. "Auch als die ersten Maschinen standen, hat noch niemand geglaubt, dass sich das alles so entwickeln wurde." Was Bollmann neben der "faszinierenden neuen Technik" besonders gefallt, ist die gute Zusammenarbeit von alteren Kollegen mit viel Erfahrung und Jungeren, die genau so engagiert und lernfahig sind. Er selbst ist mittlerweile Schichtfuhrer. "Dass es in meinem Alter noch einmal so gut fur mich laufen wurde, hatte ich mir wirklich nicht traumen lassen."