EINFLUSS HYDROTHERMISCHER VERFAHREN IN DER MISCHFUTTERHERSTELLUNG AUF DIE NAHRSTOFFVERDAULICHKEIT UND LEISTUNGBEI SCHWEINEN

摘要

Bei der Herstellung von Mischfutter (MF) fur Schweine sind hydrothermische Verfahren (Pelletierung/Expandierung/Extrudierung) weit verbreitet. Mit der Anwendung von Feuchte und Temperatur (sowie der Einwirkung anderer physikalischer Krafte wie Druck und Scherung) werden Effekte im Mischfutter angestrebt, die den Futterwert (Akzeptanz/Verdaulichkeit), aber auch bestimmte Handlingseigenschaften betreffen (Fliess-, Staubungs- und Suspendierverhalten) oder auch die Logistik insgesamt tangieren (z. B. Schuttdichte). Mit eben diesen moglichen Konsequenzen der MF-Technologie fur die Schweinefutterung befasst sich der vorliegende Beitrag.Allein schon mit einer Pelletierung sind gewisse Aufschlusseffekte bei der Starke verbunden (bis zu 20 %). Deutlich ausgepragter sind diese Veranderungen bei einer Extrusion (> 30 %). Ein hoherer Aufschlussgrad/eine starkere Gelatinisierung der Starke erwiesen sich bei Absetzferkeln als besonders vorteilhaft, wenn das Mischfutter hohe Maisanteile enthielt. Hier wurden wiederholt um 5 - 9 Prozent hohere Verdaulichkeitswerte fur die organische Substanz (oS) ermittelt. Gunstige Effekte einer hydrothennischen Behandlung auf die prazakale (pre.) Rohprotein-Verdaulichkeit zeigte sich insbesondere bei Leguminosen (z. B. Sojavollfettbohnen, Erbsen).Wurde das Mischfutter insgesamt einer hydrothermischen Behandlung unterzogen, so waren bei Absetzferkeln in der Verdaulichkeit der organischen Substanz Veranderungen von + 1 bis + 3 Prozent zu beobachten, auch beim Rohprotein (Rp) ergaben sich Effekte inahnlicher Grossenordnung. Teils noch gunstiger waren die Auswirkungen, wenn das Mischfutter im Wesentlichen aus Mais und Sojaextraktionsschrot bestand (teils sogar ahnliche Effekte auch noch bei alteren Mastschweinen).Vergleicht man Untersuchungsergebnisse zur Leistung (Futteraufnahme, Zunahmen, Futteraufwand) von Schweinen unter dem Einfluss hydrothermischer Verfahren in der MF-Herstellung, so ist am Haufigsten und am Ausgepragtesten der Futteraufwand reduziert. Hierkonnen die Effekte durchaus auf Einsparungen an Futter in Hohe von 10 % (und mehr) hinauslaufen, wenn Mais und Soja die Hauptkomponenten im Mischfutter darstellen, bei Weizen-basierten MF-Konzepten (und anderem Getreide) fallen die Effekte allgemein aber deutlich geringer aus (2-6 %).Mit der hydrothermischen Behandlung des Mischfutters sind noch weitere Vorteile verbunden (z. B. Hygienisierung), aber eben auch weniger erwunschte Auswirkungen (Reduktion der Partikelgrossen im Futter) unvermeidbar. Mit der Quantifizierung von Effektender Mischfuttertechnologie auf den Futterwert und die Leistung von Schweinen werden nicht zuletzt Nutzen-Kosten-Analysen ermoglicht, wie sie im Sinne einer ressourcenschonenden, auf Energie-Effizienz ausgerichteten Nutztierfutterung notwendig sind. Gerade vor dem Hintergrund aktueller politischer/offentlicher Diskussionen (Tierwohl/Arzneimitteleinsatz) durfen "Nebeneffekte" auf die Tiergesundheit (Magenulcera, Salmonellenpravalenz) nicht unberucksichtigt bleiben.