GERUCHSABWEICHUNGEN AM SCHLACHTKRPER BEI DER EBERMAST - EINFLUSSE VON GENETIK, FüTTERUNG UND HALTUNG

摘要

In Anbetracht der aktuell geführten Tierschutzdiskussion ist davon auszugehen, dass in Zukunft ein erheblicher Teil der Schlachtschweine aus der Ebermast stammt. Da Eber jedoch haufig geschlechtsspezifische Geruchsabweichungen am Schlachtkorper entwickeln, die überwiegend auf der Akkumulation der beiden Substanzen Androstenon und Skatol im Fettgewebe beruhen, bringt eine Umstellung auf die Ebermast neben etlichen Vorteilen (nicht zuletzt hinsichtlich der Leistung) auch diverse Herausforderungen. Bezüglich einer Vermeidung des sog. ,Ebergeruchs" gibt es bereits verschiedene Ansatze, wobei grundsatzlich zwischen dem Pheromon Androstenon, das im Hoden, und dem Geruchsstoff Skatol, der im Dickdarm mikrobiell aus Tryptophan gebildet wird, unterschieden werden muss. Zu beachten ist darüber hinaus, dass hohe Androstenongehalte den Skatolabbau (Enzymsysteme in der Leber) hemmen und so den Skatolgehalt im Schlachtkorper zusatzlich beeinflussen. Wahrend eine Reduktion der Skatolgehalte im Schlachtkorperauch über spezifische Fütterungskonzepte zu erreichen ist, kann eine Reduktion der Androstenongehalte eigentlich nur über die Zucht (Selektion auf niedrige Androstenongehalte im Schlachtkorper) erfolgen. In dieser Hinsicht wurden auch schon Fortschritte erzielt, d.h. es sind bereits Deckeber verfügbar, die auf entsprechende geringe Geruchsabweichungen, also Androstenon-und Skatolgehalte bei den Nachkommen (Schlachtkorper), selektiert wurden. Hinsichtlich der Belastung des Schlachtkorpers mit Skatolsind zwei unterschiedliche Ansatze in der Pravention zu unterscheiden: Zum Einen sind auch hier genetische Einflüsse wirksam (betrifft vornehmlich den Skatolabbau in der Leber), zum Anderen kann die Bildung von Skatol (aus der Aminosaure Tryptophan durch bestimmte Bakterien im Dickdarm) über Massnahmen der Fütterung (und Haltung) beeinflusst werden. Des Weiteren geht man davon aus, dass die entscheidende Tryptophanquelle im Dickdarm das aus dem endogenen Protein (Zellabschilferungen) stammende Tryptophan ist.