HARNSTEINE BEI MASTRINDERN: NICHT NUR KLINISCH INTERESSANT

摘要

Wenn bei Mastrindern Harnsteine auftreten, handelt es sich meistens um Struvit-Konkremente (Magnesium-Ammonium-Phosphat-Hexahydrat), deren Entstehung durch eine hohe renale P-Ausscheidung und alkalische pH-Werte im Harn begunstigt wird.Ziel eigener Untersuchungen mit Mastrindern (TAUBE 2006) war zum Einen die Untersuchung von Einflussen der Rationsgestaltung (Futterungsintensitat, Rfa-Gehalt) auf die renaleP-Exkretion, die nach BOEHNCKE und SCHNEIDER (1978) entscheidend durch den Rfa-Gehalt in der Ration bestimmt sein soll. Der Rfa-Gehalt (15 - 24 % der TS) zeigte hier jedoch keinen signifikanten Einfluss auf die renale P-Exkretion, stattdessen waren individuelle Unterschiede sehr auffallig. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen an Mastbullen (TAUBE et al. 2010) weisen auf ahnliche Bedingungen wie bei Schafen hin, fur die genetisch bedingte Unterschiede im P-Haushalt seit Langem bekannt sind (FIELD et al.1983). ,,High efficient phosphorus absorber" haben hohere P-Konzentrationen im Blut und scheiden P-uberschusse forciert uber den Harn aus. Vermutlich sind gerade diese Tiere fur eine Struvitsteinbildung im Harn pradisponiert. Das konnte ausserdem erklaren, dass in grossen Mastbetrieben trotz einer sehr ahnlichen Nahrstoffversorgung i. d. R. nur 1-5% der Tiere an einer Urolithiasis erkranken (LARSON 1996).Zum anderen wurde gepruft, ob der Zusatz von ,,sauren Salzen" (z. B. CaCl2), der bei anderen Spezies aufgrund seiner harnansauernden Wirkung zur Struvitstein-Prophylaxe angeraten wird (KIENZLE 1991), auch bei Mastrindern als diatetische Massnahme in Frage kommt. Der Einsatz von CaCl2 durfte bei betroffenen Tieren eine sinnvolle diatetische Massnahme sein, mit der die Konkrementbildung verhindert, evtl. sogar eine Steinauflosung erreicht werden kann.