Mit halbtechnischer Versuchsanlage zur erfolgreichen vierten Reinigungsstufe

摘要

Spurenstoffe sind je nach Standort und angeschlossenen Einleitern im Einzugsgebiet einer kommunalen Kläranlage in unterschiedlicher Konzentration und Zusammensetzung im Abwasser vorhanden. Durch den Aufbau einer halbtechnischen Anlage können unterschiedliche Randbedingungen und Betriebsabläufe für die Nutzung von Aktivkohle oder ähnlichen adsorptiven Stoffen für eine Spurenstoff-elimination im Vorfeld getestet werden. Die allgemeinen Abwassermatrices (Zusammensetzung des Abwassers) von Kläranlagen unterscheiden sich untereinander teilweise deutlich. Nicht nur klassische, nach der Abwasserverordnung geforderte Parameter wie CSB, BSB_5, NH_4-N, N_(ges) und P_(ges) haben je nach Einleiter im Kläranlagenzulauf unterschiedliche Konzentrationen, sondern vor allem auch Spurenstoffe. Eine große Rolle spielen dabei Pharmazeutika, deren Ausgangswirkstoffe zu einem Großteil (bis zu 90 %) durch den Körper wieder ausgeschieden werden und im Wasserkreislauf sowie Trinkwasser nachweisbar sind /1, 21. Vor allem weil der Medikamentenverbrauch jährlich zunimmt, wird die Verschmutzung durch diese zunehmend akut. Abwasseraufbereitungsanlagen sind weitestgehend nicht dazu im Stande, solche feinen Stoffe aus dem Wasser abzutrennen, weshalb der Wasserkreislauf und dessen angebundene Ökosysteme davon nachteilig betroffen sind. Einige technische Einrichtungen, wie beispielsweise die Ozonung oder der Einsatz von Aktivkohle, versprechen einen teilweise hohen Elimi-nierungsgrad von Spurenstoffen. Hier ist jedoch wichtig, zwischen gut und schlecht adsorbierbaren Stoffen zu unterscheiden, denn nicht jeder Stoff kann gleichermaßen vollständig eliminiert werden. Entsprechend können solche Einrichtungen primär wegen der spezifischen Abwassermatrix und der vorhergehenden Abwasseraufbereitungsart nicht auf jeder Kläranlage einen gleich hohen Wirkungsgrad erreichen. Die Wirkungsweise der physikalischen Adsorption tangiert beispielsweise das Antibiotikum Sulfamethoxazol, aufgrund dessen starker Polarität und anderer Eigenschaften, kaum. Andere, nicht für die Umwelt gefährliche Stoffe lagern sich hingegen vermehrt an die Kohle an und sorgen somit für eine schlechtere Leistung vor allem im Hinblick auf die Standzeit. Entsprechend ist der Wirkungsgrad von Aktivkohle abhängig von der spezifischen Abwassermatrix und den gewählten ßetriebsparametern und kann somit nicht pauschalisiert auf jeder Abwasserreinigungsanlage gleichermaßen eingesetzt werden. Jedoch existieren Möglichkeiten zur Tauglichkeitsprüfung, ob Aktivkohle an einem spezifischen Standort anwendbar sein könnte.