125 Jahre deutsche Papierindustrie

摘要

Die deutsche Papierindustrie befindet sich am Scheideweg. Die Weltmärkte formieren sich neu und stellen uns vor große Herausforderungen. Wenn wir uns nicht der Globalisierung stellen und in althergebrachten Denkstrukturen verharren, stehen unsere Chancen schlecht. Das 125-jährige Jubiläum des Verbandes Deutscher Papierfabriken sollte deshalb Anlaß für unsere Industrie sein, nach vorne zu schauen. Der Blick zurück ist dabei nicht verboten und kann hilfreich bei der Besinnung auf die eigenen Stärken sein. Das Herz der deutschen Papierindustrie begann nicht erst vor 125 Jahren zu schlagen. Vor über 600 Jahren gründete der Nürnberger Ratsherr Ulmann Stromer die erste Papiermühle auf deutschem Boden. Die 1390 von ihm errichtete Gleismühle blieb nicht die einzige Stätte der Papierproduktion. Die weiße Kunst des Papiermachens breitete sich schnell im ganzen Land aus. Um 1600 gab es bereits 200 Mühlen, in denen jährlich beachtliche 3500 t Papier von Hand aus der Bütte geschöpft wurden. 1799 gab es die erste auch als solche zu bezeichnende richtige Papiermaschine und mit der Erfindung des Holz- und Zellstoffs Mitte des 19. Jahrhunderts wurde auch beim Papier das Zeitalter der industriellen Produktion eingeläutet. Aus dem Handwerk der Papier-macherei entwickelte sich schnell eine hochtechnisierte Industrie.