Ein Kronprinz wird König

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Zunächst einmal bleibt abzuwarten, ob ich ihn 2008 tatsächlich ablöse." Das sagte Thomas Grote, damals frischgebackener Esprit-President in einem Interview der Zeitschrift Karriere, als er nach seinem Chef Heinz Krogner gefragt wurde. Als ob er, der oft als Kronprinz bezeichnet wurde, damals schon zweifelte, dass er dem dominanten Esprit-CEO je-mals nachfolgen würde. Esprits Erfolgsstory stockte im zweiten Halbjahr 2008. Kritik am Produkt und an den zu geringen Margen wurde laut. Die Finanzkrise hinterließ Spuren. Die Auswirkungen sah man in der Halbjahres-Bilanz, die im Februar vorgelegt wurde: Das Ebit sank ebenso wie der Wholesale-Umsatz -erstmals seit vielen Jahren. Krogner, der sich eigentlich zurückziehen wollte, griff wieder aktiv ein, nahm Grote Verantwortlichkeiten weg und scheute sich auch nicht, offen Kritik zu üben.rnSo war es für Beobachter nicht überraschend, als Grote im April seinen Ausstieg verkündete. Sein Vertrag endet Ende Juni. Dann muss er Umzugskisten packen, denn er zieht nach Amsterdam. Der 46-Jährige wird am 1. Oktober CEO des niederländischen Mexx-Kon-zerns. Und er nimmt zwei weitere Esprit-Manager für bedeutende Positionen mit. Die Rede ist von Jim Nowak und Volker Schmidt, langjährige Esprit-Kollegen von Grote, die angeblich bei Mexx die Bereiche Produkt und Vertrieb verantworten sollen.