VAN DE VELDES WEG

摘要

Das belgische Schellebelle ist ein beschauliches Örtchen. Von den fast 4000 Einwohnern arbeiten etwa 500 beim Dessous-Konzern Van de Velde. Seit 1919 gibt es dort das Familienunternehmen, in dritter Generation sitzt Herman Van de Velde im Vorstand. Die DNA: qualitativ hochwertige Wäsche. Mit den eigenen Marken Marie Jo und Prima Donna sind sie neben Triumph, Chanteile und Rosa Faia Marktführer in der Lingerie. Der stärkste Partner dabei: der Fachhandel. Dort können Kundinnen vermessen werden, erhalten Beratung. Doch das Alleinstellungsmerkmal des Wholesale bricht weg, denn Van de Velde schafft mit eigenen Retail-Läden eine Konkurrenz für den Fachhandel. 2011 übernahm die Gruppe den Londoner Dessous- und Wäschehändler Rigby & Peller. Bislang gibt es neun Läden, unter anderem in Berlin, München und Hamburg. Das Sortiment: die Van de Velde-Marken, ergänzt um Fremd-Labels wie Aubade, Maryan Mehlhorn und Anita. Mit Folgen für die Wholesale-Partner: 2012 eröffnete etwa der Kölner Rigby & Peller-Store in 1A-Innenstadtlage. Bis zu dem Zeitpunkt hatte Danielle Declercq schon 15 Jahren mit den Belgiern zusammengearbeitet. In ihrem Laden sind Marie Jo und Prima Donna BH-Topseller. Spitzen-Passform, spezialisiert auf große Cups und Umfänge, dabei immer modisch. Preislich zwischen 80 und 100 Euro. „Die Kundin liebt die Teile", sagt sie. Trotzdem ordert die Händlerin nun 2 5 % weniger Van de Velde-Artikel. Denn: Seit Rigby & Peller eröffnet hat, brechen die Umsätze ein.