DIE TASCHEN-TROIKA

摘要

Es war kein Thema, sagt Sanjiv Singh. Erschöpft, aber zufrieden sitzt der Liebeskind-Chef auf seinem Premium-Stand. „Wir hatten gedacht, dass uns die Kunden auf die Rückkehr der Relleckes ansprechen. Aber da kam gar nichts." Sorgen wegen einer neuen Konkurrenz mache er sich auch nicht. „Wir brauchen starke Player. In unserem Preissegment ist noch viel Platz, mit guten Marc O'Po-lo-Taschen können wir das Thema viel breiter aufstellen." Er erwartet viel von den Liebeskind-Gründern. So wie der gesamte Markt und vor allem Marc O'Polo. Die Stephanskir-chener hatten 2014 ihre Taschenlizenz nach 17 Jahren von Roberto Design zurückgeholt und vergebens versucht, sie mit einer eigenen Handschrift zu etablieren. Das fiel auch den Zwillingen Johannes und Julian Rellecke (39) und ihrem Freund Semih Simsek (40) auf. Sie saßen Ende Februar beim Brainstorming für ihre neue Taschenmarke, an der sie nach ihrem Ausstieg bei Liebeskind und einer kurzen beruflichen Auszeit arbeiteten. Da erschien auf dem Bildschirm ein Pop-up mit Werbung für Marc O'Polo-Taschen. „Da dachten wir, da müsste man auch mal was tun. So eine tolle Marke mit so viel Potenzial", sagt Johannes Rellecke. Aber das Preisleistungsverhältnis habe nicht gestimmt. Und das ist eine Spezialität des Erfolgstrios, das mit Liebeskind die vernachlässigte Nische im Preisbereich von 199 bis 250 Euro eroberte.