PLÖTZLICH PLUS

摘要

Ein schöner Frühlingsnachmittag Ende Mai. Frankfurt, Innenstadt. Studentinnen hinter Sonnenbrillen. Junge Väter, die mit Sohnemann im Anhänger durch die City radeln. Eheleute, Hand in Hand. Ein Lachen und Vergnügen. Alles fast wie immer. Mittendrin im Jahr der Krise. Selbst vor den Läden bilden sich Schlangen: Bershka, Adidas, New Yorker; Louis Vuitton und Gucci. Alles dabei. Klar, die Leute warten, weil zu wenige hineindürfen. Immerhin, sie warten. Im besten Fall aus purer Lust. Jeder vierte Händler meldet plötzlich Plus. Der Mensch sei Stehaufmännchen, sagt der Konsumpsychologe Hans-Georg Häusel. „Nach der Angst kommt die Überlust." Es sei kein Zufall, dass dem Schrecken des 30-jährigen Krieges die Ära des Barock folgte. Pralles Leben. So weit sind wir lange nicht. Täuscht der erste Eindruck? Sagen wir es so: ein wenig ja, ein wenig nein. Auch zwei Wochen nach der landesweiten Öffnung von Geschäften jeder Größenordnung sind im Modehandel viele meilenweit entfernt von Normalität. Neun von zehn Befragten einer TW-Studie zeigen sich ernüchtert über die Frequenz (S. 16). Zeitgleich meldet GfK, dass sich das Ausgabenniveau für Fashion binnen eines Monats verdoppelt habe. Auf 96 % des Vorjahres (S. 7). Ja, es sind weniger Kunden unterwegs, doch die, die kaufen, tun es zu höheren Bons.