NEULICH IM HANDEL ...

摘要

Dass Mitarbeiter im Einzelhandel trauern, weil sie sonntags nicht arbeiten dürfen, hat man auch nicht alle Tage. Aber in Michelstadt im Odenwald war das so. Denn die gnadenlose „Allianz für den freien Sonntag" hatte beim Hessischen Verwaltungsgericht in Kassel erfolgreich gegen den verkaufsoffenen Sonntag im April geklagt. Daraufhin wurde gleich die Ausstellung „Landpartie" abgesagt, auf der sich vor allem Autohauser präsentieren wollten. Gut, der Kniff, irgendwelche Feste zu erfinden, um damit den Sonntagsverkauf zu rechtfertigen, ist nicht neu. Diesmal scheiterte der Plan. Aber die Odenwälder sind trotzig. Sie verklebten ihre Schaufensterscheiben mit schwarzen Folien, damit alle Welt sehen sollte, dass dies ein Tag der Trauer ist. Die Botschaft: Ohne Sonntagsverkauf stirbt der lokale Handel. Und zur Verstärkung ihres Protests stellten sie vor den Läden Mitarbeiter als Mahnwachen auf. Ob der lokale Einzelhandel weiterlebt, weil sich Menschen einmal im Jahr Autos angucken, Bratwürste essen und an Schaufenstern vorbeischlendern, kann man diskutieren. Was aber zu fragen ist: Gibt es für Mahnwachen auch Sonntagszuschläge?