'UBX? Man möchte schreiend davonlaufen ...'

摘要

Es ist die pure Hilflosigkeit. Dank digitalisierter Werbung steigt die Zahl der Werbebotschaften pro Kopf und Tag auf über 10.000 - und die Werber wundern sich, dass niemand mehr hinsieht. Da kommt plötzlich die vermeintlich geniale Frage auf: Sollen wir mal nützliche Werbung versuchen? Man möchte schreiend davonlaufen ... Natürlich muss Werbung nützlich sein. Der Verbraucher fragt: Welchen Nutzen habe ich davon? Ein Radio-Angebotsspot für Gurken zum Sonderpreis von 29 Cent ist nützlich, wenn ich gerade dringend eine Gurke brauche. Werbung derzeit für Audi oder Opel, die so tut, als wäre nichts geschehen, als hätte man nicht gerade die Staatsanwaltschaft am Hals, vielleicht weniger. Wenn Ariel darauf hinweist, Pods außer Reichweite von Kindern auf- zubewahren, eher. Dafür brauchen wir UBX nicht als neue Buzz-Disziplin. Wir müssen nur tun, was die Werber seit nunmehr 20 Jahren fordern: Den Verbraucher, seine Wünsche, Begehrlichkeiten, aber auch seine Nöte und Ängste, in den Mittelpunkt der Kommunikation stellen. Solange aber gefühlt 80 Prozent der Kampagnen nur so tun, als wäre diese eine Marke der Mittelpunkt der Welt, kommen wir nicht weiter. Wenn ein Pkw-Werbeplakat vor Wildunfällen warnt (welche Marke war das bloß?) und damit sein überlegenes Lichtsystem in den Vordergrund stellt, sieht das nach UBX aus. Wenn man dann erfährt, dass es nur ein einmaliger Stunt zur Einreichung bei Awards und nicht einmal als Kampagne gedacht war, erkennt man, dass es niemals wirklich als UBX gemeint war. Das ist die enttäuschende Wahrheit. UBX wird schnell zu Greenwashing.