Anforderungen an verpflichtende, empfohlene und freiwillige Angaben des Konzernlageberichts

摘要

Die derzeit in Deutschland bestehenden Vorgaben zur Konzernlageberichterstattung sind für die berichtenden Unternehmen unterschiedlich verbindlich. Während die gesetzlichen Pflichtangaben in § 315 HGB grundsätzlich zwingend umzusetzen sind und die Pflichtangaben in den Deutschen Rechnungslegungsstandards eine faktische Bindungswirkung i. S. einer verbindlichen Konkretisierung der Grundsätze ordnungsmäßiger Konzemlage-berichterstattung haben, sind die Empfehlungen des DSR sowie darüber hinausgehende freiwillige Angaben nicht verpflichtend im Konzernlagebericht zu berücksichtigen. Indes sollten vor allem kapitalmarktorientierte Unternehmen diese Angaben im Konzernlagebericht veröffentlichen, da der Konzernlagebericht, der i. d. R. der wesentlichste Teil eines Geschäftsberichts ist, ein sehr wichtiges Investor-Relations-Instrument darstellt. Der Prognosebericht ist für Kapitalmarktexperten grundsätzlich der bedeutendste Teilbericht des Konzernlageberichts, während dies für die Privatanleger der Teilbericht „Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage" ist. Besonders wichtig für deutsche Kapitalmarktteilnehmer (Privatanleger wie Kapitalmarktexperten) sind Gesamtaussagen der Konzernleitung zur wirtschaftlichen Lage, zur Risikosituation sowie zur voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns. Neben den in § 315 HGB und DRS 15 kodifizierten Pflichtangaben werden auch freiwillige Konzernlageberichtsangaben, bspw. zu den Zielen und Strategien, vom Kapitalmarkt als sehr bedeutend eingestuft und sollten daher bei der Berichterstattung unbedingt berücksichtigt werden.