Taxonomie- und Offenlegungsverordnung: Fragen im Zusammenhang mit alternativen Investmentfonds

摘要

Die Beachtung von ESG-Kriterien ist nicht zuletzt mit den Umsetzungsfristen der entsprechenden europäischen Gesetzgebungsakte eines der zentralen Diskussionsthemen der Fondsbranche geworden. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit Anwendungs- und Auslegungsfragen der Taxonomie-und Offenlegungs-VO, die sich im Zusammenhang mit alternativen Investmentfonds ergeben.Seit dem 10.03.2021 gilt die Offenlegungs-VO, mit welcher Finanzmarktteilnehmer und Finanzberater verpflichtet werden, ihre aktuellen Verfahren zur Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsrisiken und deren Einfluss auf die Rentabilität von Investitionen offenzulegen. Erklärtes Ziel der Offenlegungs-VO ist es, sog. Greenwashing zu unterbinden und Informationsasymmetrien im Hinblick auf die Einbeziehung von Nachhaltigkeitsrisiken abzubauen. Einzelheiten, insb. zu Inhalt und Art der Offenlegung, sollen durch die EU-Kommission in delegierten Rechtsakten festgelegt werden. Die Europäischen Aufsichtsbehörden (ESAs) haben hierzu Technische Regulierungsstandards (RTS) zur Offenlegungs-VO ausgearbeitet und am 04.02.2021 in ihrem Abschlussbericht (RTS-Abschlussbericht) der Kommission vorgelegt, welche die RTS nun innerhalb von drei Monaten billigen kann, bevor sie dem Europäischen Rat und dem Europäischen Parlament zur Zustimmung vorgelegt werden sollen. Der RTS-Abschlussbericht enthält Spezifizierungen der Inhalte und Methoden von nachhaltigkeitsbezogenen Offen-legungspflichten sowie Vorlagen, anhand derer die Offenlegung zukünftig verpflichtend vorzunehmen ist. Die ESAs haben im RTS-Abschlussbericht empfohlen, dass die RTS ab dem 01.01.2022 verbindlich zu beachten sein sollen.