MwSt-Senkung beschert Unternehmen erhebliche Kosten

摘要

Mit dem Zweiten Corona-Steuerhilfegesetz hat der Gesetzgeber die MwSt-Sätze im Zeitraum vom 01.07.-31.12.2020 auf 16% bzw. 5% abgesenkt. Ziel der Maßnahme ist es, den Konsum zu fördern. Ein wesentlicher Kritikpunkt sind die damit verbundenen Bürokratiekosten für die betroffenen Unternehmen. Der Autor versucht, diese Kosten im Rahmen einer Ex-ante-Schätzung zu quantifizieren. Die folgenden Aussagen und Erkenntnisse beruhen insb. auf 12 Experteninterviews, die telefonisch oder per Videokonferenz vor dem Stichtag der Senkung der MwSt-Sätze durchgeführt worden sind. Alle Praktiker waren sich einig, dass die Belastungen für die Unternehmen erheblich sind. Dies ist z.T. dadurch bedingt, dass die Maßnahmen ohne die übliche Vorbereitungszeit in großer Eile durchgeführt werden mussten. Dementsprechend steigt die Wahrscheinlichkeit von Fehlern, was den künftigen Korrekturaufwand vergrößert. Da Rechnungslegungsprozesse, Kassensysteme, der Zahlungsverkehr und weitere entsprechende Abläufe bereits stark digitalisiert sind, sind externe Berater und Dienstleister derzeit vollkommen überlastet. Es erscheint somit zweifelhaft, dass alle Unternehmen die vorgesehenen Anpassungen in der Kürze der Zeit vollständig umsetzen konnten.