Der erheblich erhöhte Bußgeldrahmen der DSGVO (bis zu 20 Mio. € oder 4% des weltweiten Konzernumsatzes) hat zu der gesteigerten Wahrnehmung und praktischen Relevanz des neuen europäischen Datenschutzrechts geführt. Gem. Art. 83 Abs. 1 DSGVO müssen die Aufsichtsbehörden sicherstellen, dass die Geldbußen „in jedem Einzelfall wirksam, verhältnismäßig und abschreckend" sind. Dabei scheint dem „Abschreckungseffekt" der Geldbußen durch die deutschen Aufsichtsbehörden besondere Bedeutung beigemessen zu werden, wenngleich die ersten Millionen-Bußgelder zunächst im europäischen Ausland (Frankreich/UK) verhängt wurden. Bemerkenswerterweise hatten die beiden o.g. Fälle weder eine Übermittlung von Daten an Dritte noch eine irgendwie geartete finanzielle Profitbildung aus Datenbeständen zum Gegenstand. Vielmehr handelte es sich um datenschutzrechtliche Probleme (u.a. eine technisch nicht umsetzbare Löschung sowie mangelnde organisatorische Maßnahmen bei der telefonischen Beantwortung von Kundenanfragen), die bei einer Vielzahl von Unternehmen und Institutionen nach wie vor relevant sind und ebenfalls zu entsprechend empfindlichen Bußgeldern führen können.
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