»Was nützt ein Sieg, wenn keiner davon erfährt?« Die Medienarbeit des französischen Militärs in Indochina und Algerien 1945 bis 1962

摘要

Aus der vom Debakel 1940 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs reichenden Phase ging ein in seiner politischen, moralischen, aber auch militärischen Einheit tief zerrissenes französisches Militär hervor. Diejenigen Offiziere, die Marschall Philippe Petains Vichy-Regime treu geblieben, und diejenigen, die General Charles de Gaulies Freiem Frankreich gefolgt waren, führten nach Kriegsende einen erbitterten Kampf um Anerkennung und Legitimität: Die einen versuchten ins Feld zu führen, dass sie der politischen Linie des »Etat francais« treu geblieben waren, die Franzosen der »Resistance« und der »France Libre« dagegen, dass sie an einer »certaine idee de la France« festgehalten hatten. Mit den parallel dazu ausbrechenden Kampfhandlungen in Indochina und ersten Aufständen in Algerien stand das französische Militär zudem vor dem neuen Problem der Dekolonisierung, in dessen Kontext es ebenfalls Leeitimationsstrategien entwickeln musste.%Legitimizing efforts, raising troop morale, influencing public opinion, reacting to the enemy: During the decolonisation wars in Indochina (1945-1954) and Algeria (1954-1962) the French military developed and enlarged its media relations until becoming an integral part of the »psychological weapon« intended to contribute to a successful outcome of the wars. Because of the political instability of the Fourth Republic and the continuous changes in the military leadership, foremost individual personalities became driving forces for developing media relations. De Gaulle's political comeback in 1958 and the related political changes deprived those military who believed in the impact of media of their working basis. They broke with official policy and contributed to the erosion of the military's unity.