Einfluss der Alterung auf Phenolharzformmassen

摘要

Seit einigen Jahren ist der Bedarf an tempe-ratur- und medienbeständigen Werkstoffen mit gleichzeitig geringer Dichte vor allem in der Automobilindustrie gestiegen. Derzeit kommen bei derartigen Belastungsbedingungen meist Metalle oder technische Thermoplaste und Hochleistungsthermoplaste zum Einsatz, die zwar hervorragende Gebrauchseigenschaften aufweisen, jedoch auch kosten- und gewichtsintensiv sind. Vor allem die Thermoplaste stoßen schnell an ihre thermomechanische Belastbarkeitsgrenze. Hier erleben die duroplastischen Formmassen, getrieben durch den Leichtbau, die physikalischen Anforderungen und den Kostendruck, eine Renaissance [1]. Für die Herstellung von Formteilen aus Duroplastformmassen hat sich aufgrund der Gestaltungsfreiheit, der Präzision und der Großserienfähigkeit vor allem das Spritzgießverfahren etabliert. Aber auch die kontinuierliche Verarbeitung mittels Extrusionsverfahren ist bereits bekannt, befindet sich jedoch noch in der Entwicklungsphase [2]. Duroplastformmassen sind im Aggregatebereich in medien- und temperaturbeanspruchten Anwendungen, wie Pumpengehäusen, anzufinden. Auch gibt es Studien zur Verwendung im hybriden Zylinderkurbelgehäuse [3]. Die Datenlage hinsichtlich der Verarbeitungseigenschaften und des thermischen Materialverhaltens ist derzeit allerdings noch unzureichend, was ein Hemmnis für die breite Anwendung dieser Werkstoffgruppe darstellt. Zudem besteht eine generelle Zurückhaltung hinsichtlich des Einsatzes dieser Werkstoffe aufgrund der vermeintlich schwer zu beherrschenden chemischen Vernetzungsreaktion während des Herstellprozesses. Daher wird das Leichtbau- und Kosteneinsparpotenzial durch die Substitution von metallischen Werkstoffen und Hochleistungsthermoplasten mit duroplastischen Formmassen bisher noch nicht vollständig ausgeschöpft.