Erfolg zwischen Zufall und Leistung: Der Aktienmarkt

摘要

Modernen Gesellschaften steht mit der Idee der Leistungsgerechtigkeit nur ein Prinzip zur Legitimierung sozialer Ungleichheit zur Verfügung, dessen Anwendbarkeit zusehends zweifelhaft erscheint. Gerade hohe Spekulationsgewinne im Aktienhandel sind ein Beispiel dafür, dass beträchtliche Vermögen (und also beträchtliche Ungleichheit) nicht aus Leistungsdifferenzen, sondern aus Zufällen resultieren. Gleichwohl stellt das Prinzip der Leistungsgerechtigkeit auch für den Fall des Aktienmarktes nach wie vor die zentrale Bezugsfolie der Deutung und Legitimation von Ungleichheit dar. Eine Analyse von Geschichten über besonders erfolgreiche Anleger zeigt, wie das Prinzip in Richtung einer Individualisierung des Erfolges und einer vertieften Verantwortlichkeit des Einzelnen transformiert wird, um seine Kompatibilität mit der wirtschaftlichen Realität zu erhalten.