Verantwortlichkeit für die Beseitigung von Übertiefen vor Wasserbau werken in Häfen

摘要

Die Entwicklungen in der Schiffahrt sind durch größere Tiefgänge und höhere Antriebsleistungen der Schiffe geprägt. Im Bemühen um eine Reduzierung der Hafenliegezeiten führen insbesondere die Containerschiffe die An- und Ablegemanöver mit eigener Kraft aus, d.h. unter Einsatz der Bug- und Heckstrahlruder. Die dadurch erzeugten Wasserstrahlen erodieren die Hafensohle. Dabei entstehen Auskolkungen, die die Standsicherheit von Kaiwänden oder anderen Wasserbauwerken gefährden und im Extremfall deren Einsturz bewirken können. Zur Behebung von Tiefgangsrestriktionen für die Schiffahrt werden daneben fortlaufend Fahrwasservertiefungen vorgenommen. Die dadurch eintretende Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit ist generell geeignet, Erosionen im Strombett auszulösen. Schließlich beeinflußt auch die Lage eines Fähranlegers, eines Brückenpfeilers oder einer Kaizunge im Gewässer das Strömungsverhalten und damit die Anfälligkeit der Hafensohle für Eintiefungen. Die Freie und Hansestadt Hamburg verfüllt jährlich etwa zwölf solcher Übertiefen (Kolke) vor Wasserbauwerken im Hafen mit einem durchschnittlichen Kostenaufwand von ca. 600.000,00 DM. Der nachfolgende Beitrag befaßt sich mit der Frage, wer zur Beseitigung der Übertiefen rechtlich verpflichtet ist.