Novellierung der Düngeverordnung -Papiertiger oder Regelung mit Biss?

摘要

Untersuchungen des Umweltbundesamts und des Sachverständigenrats für Umweltfragen stellen uns ein schlechtes Zeugnis aus: Deutschland hat ein Stickstoff-Problem! So wird der zulässige Nitrat-Gehalt von 50 mg/L in Grundwasser und Oberflächengewässern an zahlreichen Messstellen überschritten - mit steigender Tendenz. Zu dieser Entwicklung trägt vor allem die intensive Landwirtschaft bei. Überschüsse stickstoffhaltiger Düngemittel verbleiben nach der Ernte im Boden und gelangen, umgewandelt in Nitrat, durch Abschwemmung und Versickerung ins Oberflächen- und Grundwasser. Laut Julius-Kühn-Institut betrug der Stickstoffüberschuss in der Landwirtschaft 2012 durchschnittlich 98 kg Stickstoff pro Hektar und lag damit weit über dem bereits nach heutiger Düngeverordnung geltenden Sollwert von 60 kg. Neuere DVGW-Forschungsergebnisse belegen zudem, dass es in Deutschland Regionen gibt, in denen ein natürliches Nitrat-Abbaupotenzial in Böden und im Grundwasser entweder nicht vorhanden oder schon weitgehend aufgebraucht ist. Auch wenn der Grenzwert nicht immer erreicht wird, geht der Trend doch seit vielen Jahren in die falsche Richtung.