Zytotoxizität von langkettigen, mehrfach ungesättigten Fettsäuren und ihren oxidativen Metaboliten

摘要

Die mehrfach ungesättigten Fettsäuren (PUFA) Eicosapentaensäure (EPA, C 20:5) und Docosahexaensäure (DHA, C 22:6) kommen vor allem in Kaltwasserfischen in hohen Konzentrationen vor und werden mit protektiven Wirkungen auf das Herz-Kreislauf-System assoziiert. Daher werden immer mehr Lebensmittel wie Wurst oder Backwaren mit diesen Fettsäuren angereichert oder PUFA in hoch dosierter Form als Nahrungsergänzungsmittel vermarktet. Bislang gibt es jedoch nur eine geringe Datenlage bezüglich etwaiger anwendungs-limitierender Effekte von EPA und DHA. Beschrieben sind negative Wirkungen wie eine Erhöhung des LDL-Choleste-rinspiegels, eine zunehmende Blutungsneigung und immun-supressive Effekte. Des Weiteren wurde bei genetisch vorbelasteten Personen ein Anstieg der Mortalitätsrate durch kardiovaskuläre Erkrankungen gezeigt. Basierend auf der hohen Oxidationsanfälligkeit der PUFA und den damit verbundenen Risiken wurde bereits eine Höchstmengenregelung für die Aufnahme an ungesättigten Fettsäuren von 1,5 g/Tag vorgeschlagen [BfR, 2009]. Durch Oxidation der PUFA entstehen Metaboliten der Strukturklassen der Hydroxy- und Hydroperoxy-Fettsäuren. Ihre hohe Reaktivität führt zu radikalischen Reaktionen oder zur Bindung an Thiolgruppen von Peptiden und Proteinen. Durch Reaktion mit dem zellulären Antioxidans Glutathion (GSH) wird der Redoxstatus auf die prooxidative Seite verschoben. Der somit erhöhte zelluläre oxidative Stress wird als Induktor von gentoxischen Wirkungen diskutiert, was eine hochdosierte Anwendung von PUFA limitieren könnte.