Cleveres Management des Energieverbrauchs als Schlüssel bei der Energiewende

摘要

Die Zeit von Photovoltaikanlagen, die nur Strom für die Netzeinspeisung produzieren, neigt sich seit der Eigenverbrauchsregelung zu Ende. In der Schweiz gibt es laut Schätzungen rund 2000 Zusammenschlüsse zum Eigenverbrauch (ZEV). Sie reichen von kleinen Mehrfamilienhäusern bis zu grossen Siedlungen mit über 200 Wohnungen inklusive Gewerbebetriebe. Die tiefe Einspeisevergütung fördert diese Entwicklung. Die Energieproduktion für den Eigenverbrauch ist im Hinblick auf die notwendige Energiewende natürlich wünschenswert. Skeptiker argumentieren, Solarstrom falle zur falschen Zeit an und belaste das Stromnetz und dessen Stabilität. Dass in Deutschland vor einigen Jahren zur Mittagszeit eine Region im Süden abgehängt werden musste, weil wegen des Produktionsüberschusses ein Netzzusammenbruch drohte, hat sie bestärkt. Ganz abgesehen davon, dass der Schweiz alleine wegen der auch im Verhältnis zur Grosse viel geringeren Installationsdichte an Photovoltaikanlagen diesbezüglich keine Gefahr droht, ist die Befürchtung in einem anderen Punkt berechtigt. Richtig ist, dass Solaranlagen zur Mittagszeit am meisten Strom produzieren. Deshalb plädiert Professor David Zogg von der Smart Energy Engineering für eine intelligente Nutzung des Stromüberschusses, und zwar im Rahmen des Eigenbedarfs. «Es gibt entsprechende Steuerungsalgorithmen, die dafür sorgen, dass mit Überschüssen Autobatterien geladen, Wasser gewärmt oder die Wäsche gewaschen wird. Eine intelligente Verbrauchsstrategie bricht die Spitze der Überproduktion. Wenn es sie trotzdem gibt, kann der überschüssige Strom zuletzt noch in eine vernünftig dimensionierte Batterie fliessen», erklärt Zogg, dessen Firma schon mehrere ZEV-Projekte begleitet hat. Ein Strommanagement bei einer ZEV ist schon deshalb notwendig, weil im Sommer bis zu zehn Mal mehr Solarenergie produziert werden kann als im Winter. Für die kurzfristige Speicherung rät Zogg bei ZEVs primär zum Installieren einer intelligenten Steuerung, welche die grossen Lasten wie Wärmepumpen und Elektromobil-Ladestationen managt. Sekundär kann eine Batterie die Autarkie in den Sommermonaten erhöhen sowie die Netzbelastung reduzieren. Für die längerfristige Speicherung könne im Sommer Wärme in das Erdreich abgegeben werden, um gleichzeitig dessen tiefere Temperatur zur Kühlung zu nutzen. Diese Form der thermischen Speicherung hat jedoch ihre Grenzen. Wie gut sie funktioniert, hängt sehr von der Bodenbeschaffenheit und der Anzahl Sonden ab. Deshalb seien grosse saisonale Speichersysteme auf Basis von Pumpspeicherwerken oder Power-to-Gas in Zukunft notwendig. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass die Wirkungsgrade beim Umweg über Wasserstoff oder Gas heute noch sehr schlecht sind.