Die Entwicklung der Sicherheit und Schutztechnik

摘要

Die Stromwelt ist voller Systeme mit komplexer Architektur und verschiedenen Akteuren, die das System beeinflussen. Dies beginnt schon beim technischen Schutz und der Stabilität der Netzversorgung. Die Elektrizitätskraftwerke Schaffhausen (EKS) sind deshalb ein interessantes Beispiel, weil sie ein Drittel ihrer Energie in Deutschland absetzen. Vom gesamten Mix sind 20 Prozent erneuerbare Energie. «Strom ohne Grenzen» ist deshalb bei diesem mittelgrossen Anbieter mehr als ein Werbeslogan. Ins Netz wird viel Strom aus Photovoltaik und Windenergieproduktion eingespiesen. Darunter ist ein Dorf in Baden-Württemberg, dass zu über 50 Prozent Selbstversorger ist. Martin Beck, Leiter Planung und Betrieb bei den EKS, sagt: «Die Gewährleistung des Netzbetriebs innerhalb der Sicherheitstoleranzen ist bei uns deshalb ein wichtiges Thema.» Zwar würden die entsprechenden Kontrollen bei der Einführung eines Systems und danach alle fünf Jahre durchgeführt und auch die entsprechende Technik im Austausch der Energiesysteme sei zuverlässig, aber alleine die Tatsache, dass aus mehreren Quellen eingespiesen wird, erhöht das Sicherheitsrisiko und die Fehlergefahr. Diesem Risiko begegnen die Verteilnetzbetreiber bei Ausserbetriebnahmen für Wartungsarbeiten beispielsweise mit zusätzlichen Erdungen, ganz einfach, um auszuschliessen, dass irgendwo eine Photovoltaikanlage nicht abgeschaltet wurde und ins Netz einspeist. «Der zusätzliche Aufwand ist für EKS aber überschaubar», erklärt Beck und betont: «Das Netz hat sich bisher als stabil erwiesen.» Vor den Schweizer Verteilnetzbetreibern mussten sich die Schaffhauser auf Deutschem Boden auch dem 50,2-Hertz-Problem stellen. In Deutschland kommt es bereits jetzt nicht mehr zur sofortigen automatischen Abschaltung bei einer Überfrequenz von 50,2 Hertz durch die Stromproduktion von Photovoltaikanlagen. In der Schweiz führt die Eidgenössische Elektrizitätskommission (ElCom) zurzeit eine Umfrage durch - mit dem Ziel, den Prozess der Zwangsabschaltung bei Überfrequenz zu dynamisieren. Dies ist möglich, denn diese Applikation ist in Wechselrichtern seit ungefähr 2012 eingebaut. Man muss die Programme nur aktivieren. Die EKS operieren im neuen Modus und machen damit gute Erfahrungen. Die mit den erneuerbaren Energien einhergehenden neuen Technologien verlangen von den Netzbetreibern eine erhöhte Fähigkeit, Verbrauchspitzen, Produktionsspitzen, aber auch die Verbrauchs- und lieferarmen Zeiten zu antizipieren - sowohl technisch, als auch strategisch.