Reise an den Rand des Sonnensystems: Die Mission New Horizons

摘要

A Is am 18. Februar 1930 der junge amerikanische Astronom Clyde Tombaugh (1906-1997) am Lowell-Observatorium in Flagstaff, Arizona, ein lang gesuchtes Objekt jenseits des Neptuns fand, hatte er die Entdeckung seines Lebens gemacht. Dieser neue "Planet", mit einem Durchmesser von knapp 2.400 Kilometern ein relativ kleiner Himmelskörper, war jetzt gewissermaßen der planetare Außenposten unseres Sonnensystems - eine Rolle, die seit 1846 Neptun innehatte. Und dies blieb Pluto, wie er bald darauf genannt wurde, bis 1992, als man auf dem hawaiianischen Mauna-Kea-Observatorium mit (15760) Albion ein noch weiter entferntes transneptunisches Objekt (TNO) aufspürte. In rascher Folge entdeckte man weitere TNOs, deren Zahl bis heute auf mehr als 1.000 angewachsen ist und die für Planetenforscher aufschlussreiche naturgeschichtliche Archive darstellen, aber auch zahlreiche neue Fragen zur Entstehungsgeschichte und Entwicklung des Sonnensystems aufwerfen. Einige dieser Fragen versucht die Mission New Horizons der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA zu beantworten. Als schnellste Raumsonde, die sich je von der Erde entfernt hat, flog New Horizons am 14. Juli 2015 durch das Pluto-Charon-System. Während der Passage führte sie einzigartige wissenschaftliche Messungen durch und sandte aufsehenerregende Bilder zur Erde, die eine bewegte Vergangenheit und eine unerwartet dynamische Entwicklung des Sonnenfernen Binärkörpersystems enthüllten. Inzwischen ist New Horizons so weit von der Erde entfernt, dass sich mit ihrer Hilfe Parallaxen naher Sterne eindrucksvoll nachweisen lassen.